1964 besuchte ich die Weerth-Schule in Detmold. Dort wurde schon ab dem zweiten/dritten Schuljahr in den unteren Klassen Theater gespielt. In Ball im Stall übernahm ich die Rolle des Schweinchens. Aus Blumendraht, Watte und Heftpflaster hatte meine Mutter mir ein erstklassiges Ringelschwänzchen gebastelt. Damit war mein Auftritt wohl äußerst überzeugend, und bei der nächsten Produktion bekam ich eine Hauptrolle: das siebte Geißlein in Der Wolf und die sieben Geißlein. Als Winzling durfte ich Bernd S., den Klassenstärksten, ordentlich „verprügeln“.
Einmal Hauptrolle, immer Hauptrolle! Beim nächsten Theaterstück war mir der Charakter des Prinzen zugedacht, der am Ende des Abenteuers die Prinzessin küsst. Und die Prinzessin war mit einer echten Schönheit besetzt!
Kurz nach Verteilung der Rollen musste ich aber einen schweren Schicksalsschlag hinnehmen. Man schickte mich nämlich zur Fresskur nach Bad Wörishofen, mitten in der Probenzeit für die Märchenaufführung. Als ich zurückkehrte, hatte ich eine Umbesetzung der Prinzenrolle hinzunehmen und durfte gar nicht mehr mitspielen. 🙁
Damit war auch meine Theaterkarriere beendet, bevor sie richtig begonnen hatte. Immerhin hatte ich in Bad Wörishofen beim Schachturnier einen Volkswagen Käfer gewonnen, der mir ein bisschen Trost verschaffte, bis der Schlüssel zum Aufziehen verloren ging.

