Gerettete Musik

Was haltet ihr von Coverversionen? Nach meinem Eindruck hören sich die meisten genauso an (oder schlechter) wie ihre Vorbilder. Und Coverbands wirken auf mich in der Regel leblos an, auch wenn sie Ton für Ton das Gewohnte spielen.

Dann gibt es noch die fragwürdigen Titel, die manchmal wenigstens einen gewissen Unterhaltungswert haben, siehe zum Beispiel „Der Hund von Baskerville“ von Cindy & Bert aus dem Jahr 1971.

Selten sind dagegen die Neufassungen von Stücken, die an die jeweiligen Vorbilder heranreichen oder sie gar übertreffen. Bei manchen Titeln müssen die Interpreten sogar eine Menge Mut aufbringen, sich überhaupt an sie heranzutrauen.

Meine Lieblings-Coverversion seit Langem ist „Teardrop“ von der norwegischen Künstlerin Aurora (obwohl ich die ursprüngliche Fassung von Massive Attack genauso großartig finde). Sie wagt sich häufig an solche Experimente, und ein Geniestreich in meinen Augen ist ihre Rettung eines Stücks Disco-Geräuschmülls für die Musik! Chapeau!

Schnickschnackschnuck

Seit einigen Jahren unterhalten wir einen Stammtisch namens Schnickschnackschnuck, der sich vor COVID-19 im Schnitt zwei Mal pro Woche getroffen hat. Einige Mitglieder sind in drei aufeinander folgenden Jahren gemeinsam in Urlaub gefahren.

An der Mosel in der Nähe von Koblenz haben wir im ersten Jahr großartige Wanderungen links und rechts des Flusses unternommen, oft in den Weinbergen an den Steilhängen zum Ufer und oben auf der Hochebene.

Zum folgenden Foto hat mich eine Jugenderinnerung inspiriert, die Reise von Elli und ihren Gefährten in Alexander Wolkows „Der Zauberer der Smaragdenstadt“ und seinerseits eine Neuschöpfung von „Der Zauberer von Oz“ aus der Feder von Lyman Frank Baum. Seht es euch an und hört dazu vielleicht gleich noch mal Elton Johns „Good Bye Yellow Brick Road“.

Barney, Smilla. Marita, Holger und Bettina auf der Suche nach der Smaragdenstadt

Sound des Tages

18. Februar 2023

Der Tag ist grau, die Stimmung auch. Wenigstens in Sachen Stimmung hilft MIR eine melancholische Hintergrundmusik. Meine Wahl fiel auf eine Spotify-Playlist namens „This is the Thievery Corporation“. Ihr Stil mischt eine Reihe von Einflüssen, darunter sogar ein Spur Reggae, wie ich ihn am liebsten mag:

Thievery Corporation – Lebanese Blonde (El Ganzo Sessions) (Quelle: YouTube)

Liebe ist …

Ja, was denn??? In Alter und Krankheit werde ich halt weich, vom Gewicht her schon lange, und da darf ich in meinen Anmerkungen zur Musik auch mal einen Schlager empfehlen (vielleicht auch ein paar) oder Gedanken zum größten Thema aller Zeiten äußern.

Wie war das bei euch? Wie alt wart ihr, als ihr euch zum ersten Mal verliebt habt? Glücklich oder unglücklich? Ich habe in aller Regel Körbe gesammelt und fremdele bis heute mit der Liebe, zum Glück seit beinahe 35 Jahren an der Seite von Susanne! Vorher hätte ich mir eine Zweierbeziehung auf lange Zeit kaum vorstellen können.

Meine erste „Liebe auf den ersten Blick“ galt Marie-Luise: 1973, Haus der Jugend in Detmold – gesehen, gefangen und vollkommen verloren. Keine zwei Jahre später war sie allerdings an mir vorbei erwachsen geworden, und irgendwann haben sich unsere Flugbahnen einfach nicht mehr gekreuzt.

Zu meiner großen Freude hat sie mit vor einiger Zeit eine Nachricht bei Facebook geschickt, und seitdem haben wir wieder einen sehr lockeren Kontakt.

Das zweite Mal SO RICHTIG aus der Bahn geworfen hat mich Susanne, mehr als 10 Jahre später. Das erste Mal hatte ich sie meiner Erinnerung nach auf dem alljährlichen Kunstmarkt im Detmolder Schlosspark wahrgenommen. Lange rote Haare und in meinen Augen schier unglaublich cool! Die würde ich allzu gern kennenlernen, war mein allererster Gedanke.

Es dauerte noch eine Weile, dann zog eine andere Freundin von mir, in die ich auch ein bisschen verliebt gewesen war, aber den üblichen Korb kassiert hatte, in die gleiche WG wie Susanne, wo ich daraufhin regelmäßiger Gast wurde.

Am Rande: Neulich stand auf der Website von Radio Lippe zu lesen, dass Matthias Opdenhövel mit einem Partner das „lui“ neu eröffnen wolle, eines der ersten Lokale in Detmold, das zum Treffpunkt fast nur für Jugendliche und andere junge Leute wurde. Im „lui“ habe ich Susanne eröffnet, dass ich mir Kinder mit ihr vorstellen könne. Bald darauf sind wir zusammengezogen, haben 1990 geheiratet und waren seitdem selten getrennt. Ich freue mich nach wie vor über jeden neuen Tag mit ihr!

Deutschland 0 Punkte

Wie man hört, sollen Frida Gold am nationalen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest 2023 teilnehmen: „Alle Frauen in mir sind müde“. Gutes Gelingen! Aber meine Sympathie würde höchstwahrscheinlich doch nur wieder einen der letzten Plätze garantieren. Was ich sagen wollte: Für mich persönlich hätten sie für den folgenden ihrer früheren Titel einen Spitzenplatz verdient:

Frida Gold – Die Dinge haben sich verändert (Quelle: YouTube)

Bleibt die Frage: Warum haben sich die Dinge denn „verentert“? Sind die Piraten falsch abgebogen?

Sound des Tages

17.02.2023

Nachdem die erste Meldung auf meinem Smartphone heute Morgen anzeigte, dass Hania Rani ein neues Album veröffentlicht hat, musste ich natürlich gleich mal reinhören. Derzeit ist das die am häufigsten gespielte Künstlerin meiner älteren Tochter.

Das erinnerte mich daran, dass ich vor einigen Jahren für Wochen vorwiegend Musik aus Polen gehört und ordentlich gestaunt habe, was dort so alles auf die Beine gestellt wird. Und ich erinnerte mich an Pawel Popolski/Achim Hagemann, der einst behauptete: „Dieter Bohlen hat gestohlen alle Hits aus Polen!“ – Das hätte er vielleicht machen sollen, dann wäre uns bestimmt einiges erspart geblieben.

Also Hania Rani. Dankenswerter Weise darf man schon auf YouTube ins neue Album reinhören, zum Beispiel:

Hania Rani – Allegra (Quelle: YouTube)

Aber es gibt Ungezähltes anderes, was (meiner Ansicht nach) das Reinhören lohnt. Vielleicht versucht ihr es mal mit einer Playlist auf Spotify (zum Beispiel Alternatywna Polska), aber unbedingt mit Leszek Możdżer, im folgenden Beispiel mit Musik von Krzysztof Komeda:

Leszek Możdżer – Sleep Safe and Warm (Krzysztof Komeda) (Quelle: YouTube)

Menschen, die auf Füße starren

Wenn ich über Musik schreibe, weiß ich gar nicht recht, wo ich anfangen soll, denn die Musik, die mein tägliches Leben begleitet, ist vielseitig und abwechslungsreich. Aber in den letzten rund 15 Jahren habe ich öfter als andere Genres Bands und ihre Musik gehört, denen häufig Begriffe wie Trip-Hop, Downtempo, Shoegazing usw. zugeordnet werden, mithin eine meist sanft auf „Elektronik“ und „Hip Hop“ ausgerichtete Musik.

Den letztgenannten Begriff finde ich besonders ansprechend: Bei „Shoegazing“ denke ich an Leute, denen die Tanzfläche eher fremd ist und die sich, wenn überhaupt, eher am Rand langsam im Kreise drehen, während sie zu kontrollieren scheinen, ob ihre Schuhe auch fest zugebunden sind. Genau mein Ding!

Gut, man kann auch nachschlagen. Demnach wurde das „Genre“ ursprünglich danach benannt, dass es unter anderem von Gitarrist:innen mit einer größeren Zahl von großzügig benutzten Effektpedalen zu ihren Füßen bestimmt wurde.

Beispiele, was genau ich meine, werden folgen, aber man sollte sein Pulver ja nicht an einem Tag verschießen.

Sound des Tages

15.02.2023

Lange kam nicht mehr so viel Besuch an einem Tag wie heute. Folglich habe ich mich nicht um viel anderes gekümmert, aber immerhin noch Musik im Hintergrund gehört. Die Wahl fiel dabei auf eine Spotify-Playlist namens „This is the Cinematic Orchestra“. Gleich das erste Stück in der Liste ist eines, das ich besonders mag:

The Cinematic Orchestra – To Build A Home (Quelle: YouTube)